Rosenwehr
Was er schrieb wurde von einem langen Schatten überworfen; Über den berghaften Handknöcheln flog ein straffer Kerzenschein, der die Düsternis wie einen Odem zwischen seinen Fingern hervor zu pressen schien. Sein Handrücken von gähnendem Licht bewacht, zuckte unter dem heimlichen Tanz schreiblistiger Glieder. Abtrünnig in verschwärztem Papier sammelten sich kleine Begriffe, die einst gepflanzt, auf ihre schattenüberstrahlende Blüte warteten.
Eine Träne bloß genügte ihnen, um von schwarz nach weiß Wurzeln zu spreizen. Ein Augenschein alleine reichte, um der Begriffe Knospenkopf dem graudurchwühlten Beet zu entziehen. Nur hinter feuchter Wange könnte der Dornenhalm seinen Blütenkelch entfalten, um sich dort mit leidgeküsstem Tau zu mengen.
Schreibst du das, oder deine Hand?
Hallo Till,
ich denke du zielst auf das assoziative bzw. intuitive Schreiben ab? Letztlich könnte man sagen, dass meine Hand mein Schreiben erzieht – siehe dazu meinen Beitrag „Der Feder Pflug“. Auf jeden Fall eine interessante Frage, die dir beim Erleben von „Rosenwehr“ aufkam!
Mögen die schwarzen Schwingen mit dir sein!
Nur die Liebe macht uns menschlich und lässt Steine erweichen. Vielen Dank für diesen romantischen Beitrag.
Hallo Rina,
es freut mich sehr, dass du dem Text eine besondere Botschaft entnehmen konntest. Just der Romantiker dürstet nach den Tränen – und wenn er sie bloß mit dem Stein erschlagen muss.
Mögen die Schwarzen Schwingen dich begleiten!