Azurblau
Farbenfrohe Mähne wallte am Fenster und ließ sich sanft vom Licht der Laternen streicheln. Wie auf einer kleinen Harfe spielten die Strahlen auf den Haarsträhnen, wenn der Schopf vom Nacken in den Schoß warmsüßer Dunkelheit fiel. Der seidene Klang blieb unberührt, ungehört und unbegriffen, bis ein aufmerksames Gesicht ihn erfühlen mochte. Im Augenblick jedoch, ein Moment erhellte, in dem zwei Pupillen sich ihrer Finsternis entkleideten.
In ungezähmter Stille begannen die Strähnen nun sanft zu wühlen, damit sie schwunghaft mit dem Fensterschein vertanzen. Bewegten sie sich wellenartig um den buntglühenden Schimmer, wie er sich ferner aus nackten Augenpaaren zu entscheinen wagte. So spiegelte sich all das Licht in ihrem Farbglanz: Bernstein bewachte des Tages Sonnenspiel, Grünbrauner Smaragd ersehnte sich des Sommers Duft und ein blasses Azurblau schwamm durch die Dunkelheit, so bestimmt, dass es das Laternenlicht überstrahlte.